As
Als erstes Geld des antiken Italien sieht man das AES RUDE das Roherz an. Dies sind unregelmäßig geformte Metallklumpen aus Kupfer oder Bronze im Gewicht von 8 g bis über 300 g. Man nimmt an, daß diese Erzklumpen Geldcharakter hatten, da Sie manchmal zusammen mit späteren Münzen gefunden wurden, oft als Weihefunde bei Brunnen, Quellen, Heiligtümern oder in Gräbern.
Die nächste Geldform stellt das AES SIGNATUM dar, das "gekennzeichnete Erz". Dies sind gegossene Erzbarren von ca. 1,5 kg Gewicht, mit verschiedenen Symbolen versehen, welche die Wehrhaftigkeit Roms verdeutlichen und auf den Sieg gegen Pyrrhus 275 v. Chr. anspielen. Man findet einen Adler auf einem Blitz, Schwert und Scheide, einen Schild, einen Anker, einen Elefanten oder auch einen Stier. Dieser weist möglicherweise auf die Herkunft des Wortes pecunia (Geld) von pecus (Vieh) hin. Die Barren wurden in Rom von ca. 290 bis 240 v. Chr. produziert. Sie waren sicherlich nicht für den täglichen Zahlungsverkehr gedacht, sondern hatten, ähnlich wie die heutigen Silberoder Goldbarren, Hortfunktionen.
Die ersten Geldstücke Roms, die auch wie Münzen aussehen, nennt man AES GRAVE, Schwer-Erz. Diese Münzen wurden erstmals nach einem festen Gewichtssystem ausgegeben. Die Einheit das As wog anfangs eine libra, ein römisches Pfund im Gewicht von ca. 320 g. In der Zeit von 290 bis 225 v. Chr. gab es verschiedene Münzserien mit den unterschiedlichsten Darstellungen. Gemeinsam war allen Serien die Kennzeichnung der Nominale durch Wertzeichen ein System, das bis zur Münzreform des Augustus beibehalten wurde. Das römische As war in 12 Unzen unterteilt Zeichen des As war I, der Unze m. Die anderen Nominale bekamen entsprechende Zeichen, der Triens als 1/3 As demnach 4 Wertpunkte für 4 Unzen.
I = As =2 Semisses = 4 Quadrantes = 12 Unciae
S = Semis =2 Quadrantes = 6 Unciae
oooo = Triens =2 Sextantes = 4 Unciae
ooo = Quadrans =3 Unciae
oo = Sextans =2 Unciae
o = Uncia
Die Münzen aus der Serie des Aes grave waren alle gegossen. Erst als nach 240 v. Chr. der Gewichtsstandard reduziert wurde, ging man in Rom dazu über, auch die Bronzemünzen zu prägen. Gleichzeitig wurden die Nominale nicht nur durch Wertzeichen gekennzeichnet, sie bekamen auch ihr unverwechselbares Münzbild. Warum die Römer gerade diese Münzdarstellungen für ihre Bronzeprägung wählten, ist unbekannt. Das Schiffsvorderteil auf der Rückseite spielt sicherlich auf die neue Seemacht Rom an. Schließlich hatten die Römer im ersten Punischen Krieg (261-241 v. Chr. ) aus dem Nichts eine Flotte geschaffen und mit ihr den Karthagern die Vorherrschaft auf dem Mittelmeer streitig gemacht. Die Auswahl der Götter ist möglicherweise nur durch die Tradition bestimmt, denn die letzte Serie des Schwer-Erzes trug diese Darstellungen.
Wie traditionsbewußt die Römer waren, macht deutlich, wenn sie mit einer Münze losten. Noch im 4. Jahrhundert n. Chr. hieß es dann: aut capite aut navem "Kopf oder Schiff!".