Argenteus
Argenteus ist die numismatische Bezeichnung für eine römische Silbermünze, die von Kaiser Diocletianus (294-305 n. Chr.) bei seiner Münzreform im Jahre 294 eingeführt wurde.
Das Gewicht der Münze entsprach dem des Denars (1/96 römisches Pfund = 3,4g). Obwohl die neue Münze dem Vorbild entsprach, wurde der neue Name Argenteus bewusst gewählt. Einmal lagen zwischen der Denar-Währung und Diocletians Münzreform mehr als ein halbes Jahrhundert Währungsverfall. Zum anderen ist der Argenteus stilistisch ganz anders gestaltet.
Sein antiker Name ist uns nicht überliefert. Sein genauer Wert im Verhältnis zu anderen Münzen seiner Zeit ist noch nicht genau geklärt.
Die Darstellung auf den Münzen ist ziemlich einheitlich. Die Vorderseite zeigt in der Regel eines der Brustbilder der Herrscher der Tetrarchie (also auch der drei Mitherrscher während Diocletians Epoche). Die Rückseite zeigt die vier Herrscher vor einem Lagertor über einem Altar gemeinsam Opfer darbringend.
Die Einführung einer neuen Währung war Teil von Diocletians Reformprogrammen. Er ließ auch eine neue Goldmünze prägen, den Aureus, und als kleineres Nominal die späterhin häufigste Scheidemünze der römischen Welt, das Follis. Da die Einführung der neuen Nominale sich über mehrere Jahre hinzog, waren zu gleicher Zeit alte und neue Münzen im Umlauf. Alle Münzen des Argenteus-Typs sind relativ selten. Sie wurden nur bis ca. 310 n. Chr. geprägt.