Leo I.
(457 - 474)
Leo stammte aus einfachen Verhältnissen aus Thrakien. Er wurde nach dem Tod Markians durch den Magister militum Aspar zum Kaiser erhoben, der offenbar davon ausging, Leo leicht steuern zu können. Eine in Zusammenarbeit mit Westrom geplante Rückeroberung Africas scheiterte 468 kläglich und war mit einem großen finanziellen Aderlass verbunden. Mit den Goten in Pannonien kam es dafür in jener Zeit zu einem Ausgleich, zumal Aspar die Goten favorisierte.
Um sich des steigenden Drucks Aspars erwehren zu können, der auf den Thron für seinen eigenen Sohn spekulierte, stellte Leo um die Isaurier eine neue Garde auf und baute den späteren Kaiser Zenon als Gegengewicht zu Aspar auf, wobei er ihn auch mit seiner Tochter Ariadne verheiratete. Mit Zenons Hilfe wurde Aspar 471 entmachtet und hingerichtet.
Allerdings belastete dies das Verhältnis zu den Goten. Im Westen setzte Leo Anthemius und später Julius Nepos als Kaiser ein, ohne jedoch eine Stabilisierung des Westens zu erreichen. Mit den Sassaniden konnte hingegen weiter Frieden gehalten werden, was das Reich militärisch entlastete. Leos Nachfolger wurde (für kurze Zeit) sein Enkel Leo II., der Sohn Zenons.