Didius Julianus
(Reg. 28. März - 1. Juni 193)
Der um das Jahr 135 n.Chr. in Mailand geborene Didius Julianus war bei seinem Regierungsantritt bereits knapp sechzig Jahre alt. Der Rechtsgelehrte war bewährter Legat und Statthalter im Gebiet des heutigen Belgien. Um das Jahr 189/190 n.Chr. war Didius Julianus Prokonsul von Africa. Nach der Ermordung des beim Volke unbeliebten Pertinax wurde Didius Julianus von der Prätorianergarde zum Kaiser ausgerufen und auch vom römischen Senat förmlich anerkannt.
Dem römischen Geschichtsschreiber Cassius Dio zufolge konnte sich Julianus den römischen Thron allerdings nur aufgrund hoher Geldgeschenke an Soldaten und Beamte erkaufen. Auch Didius Julianus war, ebenso wie sein Vorgänger Pertinax, beim Volk nicht sehr gut gelitten. Da das Militär in jener Zeit die römischen Herrscher aufstellte und auch wieder fallen liess, bemühte sich Julianus um die Gunst und Unterstützung der Heerführer und Statthalter in den Provinzen des Reiches. Das römische Volk dagegen rief die Statthalter Syriens und Galliens, Pescennius Niger und Clodius Albinus zur Hilfe gegen den ungeliebten Herrscher.
Aber keiner dieser beiden war es, der das Geschick des römischen Weltreiches künftig lenken sollte. Ausgerechnet Septimius Severus, Statthalter von Pannonien und von Didius Julianus um Unterstützung in der Erhaltung des Kaiserthrones gebeten, war dazu bestimmt, für die nächsten Jahre an der Spitze des römischen Kaiserreiches zu stehen. Mit seiner gewaltigen Streitmacht stand Septimius Severus im Juni des Jahres 193 vor den Toren Roms, nachdem er zwei Monate zuvor im niederösterreichischen Carnuntum von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen worden war.
Septimius Severus lehnte die Bitte Jaulianus´, Verhandlungen um die Teilung des Kaiserthrones aufzunehmen, entschieden ab und besetzte mit seinen Truppen Rom. Der nun völlig machtlose Didius Julianus wurde in seinem Palast von Soldaten aufgespürt und erschlagen. Seine 66-tägige Regierung fand somit ein jähes Ende.