Carausius
(Reg. 287-293)

Carausius, mit vollem Namen Marcus Aurelius Mausaeus Carausius, war der Usurpator gegen die Kaiser Maximian Herculius und Diocletian, sowie Begründer eines Sonderreiches in Britannien und Gallien, das 287 bis 296 Bestand hatte. Ob die Usurpation letztlich ein von langer Hand geplanter Staatsstreich war, oder eher eine weitestgehend “spontane“ Reaktion auf die politischen und militärischen Rahmenbedingungen, wird in der wissenschaftlichen Diskussion kontrovers diskutiert. Festzustellen bleibt jedoch, dass sie ohne nennenswerte Gegenwehr seitens der Provinzverwaltung und der vor Ort stationierten Truppen vollzogen wurde.

Nach der gescheiterten Invasion des neu etablierten Reiches durch Maximian im Jahre 288, sann dieser nach einem neuen Anlauf zur Rückeroberung Britanniens und erhob hierfür den erfahrenen wie beliebten Constantius Chlorus zum Mitregenten, der nun bewerkstelligen sollte, woran Maximian gescheitert war. Schon bald nach seiner Erhebung brach Constantius Chlorus mit seinen Truppen gen Kanalküste auf uns ließ den strategisch eminent wichtigen Flottenstützpunkt Gesoriacum belagern und letztlich auch einnehmen. Infolge dieser schmerzlichen Niederlage und dem Verlust der Kontrolle über den Ärmelkanal, schwand der Rückhalt des Carausius innerhalb seines nun isolierten Reiches zusehends und gipfelte in einer Verschwörung des Quästors Allectus, die Carausius das Leben kostete.

Als Anführer der Verschwörung, erhob sich Allectus zum neuen Regenten und konnte diese Stellung bis zur neuerlichen Invasion Britanniens durch Constantius Chlorus im Jahre 296 behaupten.