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Aelius
(Caesar 136-138)

Die Ehe des Kaisers Hadrian mit seiner Gattin Sabina war kinderlos geblieben. Als der Herrscher die Last des Alters bereits spürte, wurde es wichtig für ihn, die Nachfolge zu regeln. So adoptierte er im Jahre 136 den Senator Lucius Ceionius Commodus. Jener war ca. 35 Jahre alt und entstammte einer angesehenen römischen Familie. Sowohl Vater als auch Großvater waren Konsuln gewesen und hatten hohe Ämter in der Verwaltung des Römischen Reiches bekleidet. Durch die Adoption wurde der Nachfolger ein Mitglied der Familie Hadrians, der "Aelii", und nahm einen neuen Namen an - LUCIUS AELIUS CAESAR. Der Namensbestandteil "Caesar" ist hier zum ersten Mal Titel für den vorgesehenen Nachfolger. Diese Bedeutung sollte er bis zum Ende des Römischen Reiches behalten.

AeliusLucius Aelius Caesar

Direkt nach seiner Adoption erhielt Aelius das Amt des Statthalters der beiden pannonischen Provinzen (westliches Ungarn). Er verwaltete die Provinzen gut und ohne Aufsehen. Ende 137 kehrte Aelius nach Rom zurück und starb am 1. Januar 138 an einem Blutsturz. Sein Leichnam wurde im Mausoleum Hadrians, der heutigen Engelsburg in Rom, beigesetzt.

In den 18 Monaten seiner Amtszeit konnte Aelius nicht zeigen, ob er ein guter Kaiser geworden wäre. Die wenigen Überlieferungen antiker Schriftsteller, die uns vorliegen, zeichnen kein positives Bild des Caesars.

Hadrian soll Aelius mehr wegen dessen Schönheit als seiner Fähigkeiten zum Nachfolger gewählt haben. Der Caesar war wohl mehr den angenehmen Dingen des Lebens als der Last des Regierens zugetan. Gerühmt wurde er unter anderem wegen der Erfindung eines neuartigen Gerichtes, bestehend aus Kuheuter, Fasan, Pfau, Schinken in Pastetenteig und Wildschwein. Recht bald erkannte Hadrian die Unfähigkeit des Nachfolgers. Die immensen Summen, die zu den Feiern der Adoption ausgegeben worden waren, hat Hadrian später angeblich mit den Worten kommentiert: "Wir haben 300 Millionen Sesterzen verloren, die wir anlässlich der Adoption an das Volk und die Soldaten ausgezahlt haben. Wir haben uns an brüchiges Mauerwerk gelehnt, das kaum unser Gewicht ertragen kann, viel weniger das des Reiches."

Zur Münzgeschichte: Auf seinen Münzen wird Aelius ausnahmslos barhäuptig dargestellt. Der Lorbeerkranz stand einem Caesar nur zu, wenn ihm der Titel eines Imperators verliehen wurde. Aelius konnte jedoch in seiner kurzen Regierungszeit keine militärischen Erfolge vorweisen, die diesen Ehrennamen gerechtfertigt hätten. Heute führt dies zu der Schwierigkeit, die Nominale Dupondius und As auseinander zu halten. In der Antike waren die Unterscheidungsmerkmale Strahlenkrone und Lorbeerkranz bzw. das Gelb des Messings und das Rot des Kupfers. Da die Münzen heute, nach fast 2000 Jahren, in der Regel von einer Patina umgeben sind, kann die ursprüngliche Farbe des Metalls oft nicht mehr festgestellt werden.

Die Gold- und Silbermünzen des Aelius zeigen häufig programmatische Typen wie Concordia (Eintracht), Pietas (Frömmigkeit) oder Spes (Hoffnung). Eine Typenreihe der Aes-Münzen weicht durch einen direkten politischen Bezug von diesem Schema ab. Auf den Rückseiten der Prägungen erscheint die Personifikation der Provinz Pannonien, die Aelius als Statthalter verwaltete."Pannonia" trägt eine Mauerkrone und hält als Standarte ein "vexillum" in der Hand.