Traianus mehrt den Reichtum Roms mit dem Gold der Daker
Kaiser Domitianus (81-96) ließ seine Münzen nicht nur mit zahlreichen Abkürzungen von Ehrentiteln in den Umschriften versehen, sondern gab das Geld auch mit vollen Händen aus:
Domitianus verdoppelte erstmals seit Augustus wieder den Sold der Legionäre. Um die so zerrütteten Finanzen Roms wieder zu sanieren, eigene ehrgeizige Bauvorhaben durchzuführen und um Gelder für den Krieg gegen die Parther zu beschaffen, bekriegte Nachfolger Traianus (101 - 103) das an Edelmetallen reiche Dakien im heutigen Rumänien.
Auf seinem Feldzug eroberte Traianus 1635 Tonnen Gold und die doppelte Menge an Silber. Nach heutigen Vorstellungen wäre dies beim Gold mehr als das Doppelte der Welt-Jahresproduktionen vor einigen Jahren. Kein Wunder, dass Traianus sich in Rom ein eigenes Forum bauen konnte, mit der Traiansäule, die wie eine Zeitung seine Taten aufrollte. Kein Wunder, dass er Kolonien wie die Colonia Ulpia Traiana (Xanten) gründen oder dass er im Jahre 107 jedem Römer 650 Denare auszahlen konnte.
Aus der Zeit Traians sind einige Preise erhalten. Preise wurden im römischen Reich immer in Sesterzen notiert (1 Sesterz = 4 Asse, 4 Sesterzen = 1 Denar, 100 Sesterzen = 1 Aureus).
Löhne und Gehälter (jährlich in Sesterzen) :
Legionär: 1000
Soldat der Hilfstruppe: 744
Tribun: 25000
Reiterpräfekt: 60000
Ein Tagelöhner verdiente pro Tag 4 Sesterzen, ein Schreiber ebenso.
Preise: Eine der heute so begehrten römischen Tonlampen kostete 1/4 Sesterz, also ein As. Dafür bekam man auch 1/2 Liter Landwein. Weitere Preise in Sesterzen:
1 Scheffel (8,75 Liter) Mehl: 10
einfaches Essen mit Wein: 2
Besohlen der Stiefel: 8
Arbeitskleid: 60
Uniform: 220
Hausmiete: 1800
Hauspreis: 130000
Bestattung: 180
Esel: 500
Rind: 800
Sklave: 800 bis 1200 Sesterzen
An Vermögen hatten höhere Offiziere im Durchschnitt 400000 Sesterzen, ein Senator mindestens eine Million Sesterzen.
Traianus hat den Münzsammlern viele schöne Stücke hinterlassen : Zum Beispiel die Eroberungsmünzen von Dakien mit den Umschriften DAC CAP und seinen schönen Portraits auf der Vorderseite oder Sesterzen mit einer Brücke über die Donau, die er in den Daker-Kriegen erbaute. Traianus ließ aber auch alle vor Nero geprägten Münzen einziehen und einschmelzen, ließ viele davon aber als Restauration dann wieder nachprägen, so auch die berühmte Moneta-Münze des Münzmeisters Carisius aus der Zeit der Republik.