Rückgewinnung des heiligen Kreuzes von Jerusalem
In Heraclius begegnet uns einer der größten Herrscher des byzantinischen Reiches. Zu Beginn seiner Regierungszeit stand Byzanz vor dem Zusammenbruch. Die Perser hielten große Teile Kleinasiens besetzt und hatten ihre Eroberungen nach Syrien und Ägypten ausgedehnt. Den größten Schlag versetzten sie dem Christlichen Reich mit dem Raub des Heiligen Kreuzes von Jerusalem und dessen Verschleppung nach Ktesiphon.
In Heraclius erwuchs ihnen nun ein Gegner, dem es im Jahre 622 n. Chr. gelang, sie vernichtend zu schlagen und das Heilige Kreuz im Triumphzug nach Jerusalem zurückzuführen. Ihm gelangen in sechsjähriger Schlacht weitere Siege, der wichtigste gegen die Awaren, welche er erfolgreich aus Konstantinopel vertrieb. Der Solidus bildet den Herrscher mit seinen beiden Söhnen im festlichen Ornat ab, der einzige Münztyp jener Zeit, auf dem drei Herrscher zugleich abgebildet sind. Die Rückseite zeigt das Kreuz auf drei Stufen.
Bedauerlicherweise sollte Heraclius den Bestand seiner Siegesfeldzüge nicht erleben. Die Araber erstarkten in schwächeren Landesteilen. Um die erneuten Attacken abzuwehren, wäre ein weiterer großangelegter Feldzug nötig gewesen. Der Kaiser, an akuter Wassersucht leidend, war dazu jedoch nicht mehr in der Lage. Seine beiden mitabgebildeten Söhne Heraclius Constantinus und Heraclonas waren zu schwach, das Werk des Vaters fortzuführen. So mußte dieser, ein gebrochener Mann, noch vor seinem Tode mitansehen, wie Persien sich wieder erhob, Syrien und Palästina verlorengingen und Ägypten an die Araber fiel.