Via Appia
Die wichtigste Versorgungsstraße des römischen Reichs
Die Via Appia (Appische Straße) war die wichtigste Konsularstraße (Versorgungsstraße) des römischen Reichs.
Im Stadtgebiet von Rom wird sie heute, als Abgrenzung zur Via Appia Nuova und der Via Appia Pignatelli als Via Appia Antica bezeichnet. Die Via Appia wurde 312 v. Chr. von Appius Claudius Caecus angelegt. Sie beginnt in Rom an der Porta San Sebastiano (früher Porta Appia). Ursprünglich führte die Via Appia nur über 195 Kilometer bis Capua und diente dem militärischen Nachschub gegen die Samniten. Um 190 v. Chr. wurde die Straße bis Brundisium (heute Brindisi) verlängert, das zum bedeutendsten Umschlagplatz für Waren und Sklaven aus dem Orient aufstieg. Die Via Appia wurde damit zu einer der wichtigsten Handelsstraßen Italiens oder gar des römischen Reiches. Nicht zufällig erhielt sie schon in der Antike den Beinamen Regina Viarum, Königin der Straßen. Die ursprüngliche Strecke führte über Benevento und Tarent nach Brindisi. Kaiser Trajan ließ von Benevento eine weitere Strecke (Via Appia Traiana) über Bari anlegen (114 n. Chr.), die eine Abkürzung von ein bis zwei Tagesreisen darstellte. Das bedeutete, dass sich die Reisezeit Rom - Brindisi von etwa 14 Tagen auf 12 - 13 Tage reduzierte.
Die Via Appia ist heute als Staatsstraße 7 (SS7) ausgeführt und noch auf ihrer vollen Länge von ca. 540 km befahrbar. Ein Teil der Straße ist zwar mittlerweile asphaltiert, doch auf weiten Strecken findet man noch immer die alte römische Pflasterung vor.
Da ein römisches Gesetz gebot, dass keine Toten im Bereich der Wohnsiedlungen bestattet werden durften, geschah dies in der Regel entlang der Ausfallstraßen. Da die Via Appia eine der wichtigsten Straßen darstellte, ermöglichte sie den hier Bestatteten bzw. ihren Familien mit ihren Grabbauten eine gute Möglichkeit der Repräsentation ihres Ansehens und Vermögens. Entlang der Via Appia sind - insbesondere im Abschnitt Rom - Benevento - daher nicht nur sehr viele Gräber angelegt, sondern vor allem auch eine Reihe von großen Grabmonumenten errichtet worden. Sehr bekannt sind beispielsweise die Grabdenkmäler Ciceros und der Caecilia Metella (siehe hierzu auch: Grabmal der Caecilia Metella). Durch die vielen historischen Gebäude und "Fundstücke" entlang der Straße gilt sie als das längste Museum der Welt.