Produktbeschreibung
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Philippus II., Caesar |
Regierungszeit | 244-247 |
Nominal | Antoninian |
Prägezeit | 244-247 |
Münzstätte | Rom |
Material | Silber |
Erhaltung | vorzüglich |
Katalog | RIC 216c |
Gewicht | 4,2 g |
Durchmesser | 23 mm |
Artikelnummer | 98590 |
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Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Philippus II., Caesar
Im Jahre 237 oder 238 wurde MARCUS IULIUS PHILIPPUS als Sohn seines gleichnamigen Vaters und der Otacilia Severa geboren. Der Vater, der 244 auf den römischen Kaiserthron gelangt war, nachdem er seinen Vorgänger Gordianus III. hatte ermorden lassen, wurde als Sohn eines Araberscheiches Philippus Arabs genannt. Dieser Name symbolisiert noch heute den Niedergang des römischen Kaisertums. Die altrömischen Familien hatten Ihren Einfluss längst verloren, und die Macht übten immer mehr Männer aus entfernten Gebieten des Reiches aus.
Sofort nach der Regierungsübernahme plazierte Philippus Arabs Mitglieder seiner Familie an Schaltstellen der Macht. Seinen Schwiegervater ernannte er zum Statthalter der Provinz Mösien, seinen Bruder C. Iulius Priscus gar zum Prätorianerpräfekten und Regenten des Ostens. Obwohl erst sieben Jahre alt, wurde auch der Sohn aus dynastischen Gründen an der Macht beteiligt. Im Juli/August 244 erhielt Philippus II. den Titel eines Caesars und Princeps Iuventutis (Erster der Jugend).
Die kaiserlichen Erlasse wurden im Namen von Vater und Sohn veröffentlicht. Nach erfolgreichen Kämpfen gegen Germanen und Karpen kehrte Philippus Arabs im Sommer 247 nach Rom zurück. Im Glanz dieses Erfolges erhob er den Sohn zum Augustus. Die Titel Pontifex Maximus (oberster Priester) und Pater Patriae (Vater des Vaterlandes) führten fortan beide Herrscher gemeinsam. Es war eine reale Machtteilung, die faktisch jedoch wegen der Jugend Philippus II. nie zum Tragen kam.
Philippus II. bekleidete sein erstes Konsulat 247 nach seiner Ernennung zum Augustus, das zweite 248 - jeweils zusammen mit seinem Vater. In das Jahr 248 fielen auch die Feiern zur Jahrtausendfeier Roms, die beide Kaiser mit verschwenderischen Spielen in der Hauptstadt zelebrierten. Im gleichen Jahr erhoben sich mehrere Usurpatoren gegen die beiden Herrscher, so u. a. Pacatianus im Donauraum und Iotapianus in Syrien. Zwei Gegenkaiser, Silbannacus und Sponsianus, sind uns nur durch für sie geprägte Münzen bekannt. Darüberhinaus waren die Donauprovinzen durch Einfälle der Goten gefährdet. Philippus Arabs betraute seinen tüchtigsten General Messius Decius mit der Aufgabe, die Goten zurückzuwerfen und die Disziplin bei den Truppen wiederherzustellen. Er erledigte dies in so vortrefflicher Weise, daß die Soldaten ihn zum Kaiser ausriefen. Die entscheidende Schlacht gegen den abtrünnigen General im Herbst 249 bei Verona verloren die zahlenmäßig überlegenen Truppen des Philippus Arabs, er selber fiel im Kampf. Sein zwölfjähriger Sohn hatte den Kriegszug nicht mitgemacht und war in Rom geblieben. Als die Nachricht vom Tod des Kaisers Rom erreichte, schlugen sich auch die stadtrömischen Truppen auf die Seite des neuen Herrschers. Philippus II. wurde gefangengenommen und im Lager der Prätorianer (Gardesoldaten) umgebracht.
Zur Münzgeschichte: Schon als Caesar wurden für Philippus II. Münzen mit der Titulatur M IVL PHLIPPUS CAES geprägt. Die Aurei, Denare und Sesterzen zeigen eine barhäuptige Büste, da der Lorbeerkranz als Herrschaftssymbol nur dem Augustus zustand. Auf den Antoninianen trägt Philippus natürlich die Strahlenkrone, da sie hier das Nominal bezeichnet. Die Rückseitendarstellungen sind typisch für einen Caesar. Philippus II. zeigt sich als princeps iuventutis mit Globus oder Standarte und Speer als Herrschaftsattributen.
Priestergeräte symbolisieren die Frömmigkeit des Caesars, der selbstverständlich Mitglied in den wichtigsten Priesterkollegien war. Nach seiner Ernennung zum Augustus führt Philippus II. die Titulatur IMP M IVL PHILIPPVS CAES und auch ihm wird nun der Lorbeerkranz als Augustus-Attribut zuerkannt. Nur das jüngere Portrait unterscheidet die Münzen von Vater und Sohn, den namensgleichen Herrschern. Münzen für Philippus II. wurden in Rom und im syrischen Antiochia geprägt. Antiochia prägte nur Silbermünzen, die sich von den römischen Prägungen durch stilistische Einzelheiten unterscheiden. Eine Besonderheit der Münzstätte in Antiochia war die nach links gewendete Darstellung des Herrscherportraits.
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