Produktbeschreibung
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Gallienus |
Regierungszeit | 253-268 |
Nominal | Antoninian |
Prägezeit | 256-257 |
Münzstätte | Rom |
Material | Billon |
Erhaltung | vorzüglich + / sehr schön |
Erhaltungszusatz | Rs. mit müdem Stempel geprägt |
Katalog | RIC 178 |
Gewicht | 3,51 g |
Durchmesser | 21 mm |
Artikelnummer | 96680 |
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Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Gallienus
Verteidiger des römischen Reiches am Rhein, Mitregent und Nachfolger des Kaisers Valerian I.:GALLIENUS wurde um 218 als Sohn des aus vornehmer Familie stammenden P. Licinius Valerianus bei Mailand geboren. Wenige Monate nach der Thronbesteigung seines Vaters im Sommer 253 übertrug ihm dieser die Verteidigung der Rhein- und Donaugrenzen, während Valerianus gegen die Perser zu Felde zog. Die Ehrentitel Germanicus und Restitutor Galliarum (Wiederhersteller Galliens) zeigen, wie erfolgreich er dabei zeitweise war. Dennoch überrannten die Alemannen damals Raetien und drangen über Bayern und die Alpen bis Mailand vor, unterlagen dann aber den römischen Truppen unter Führung des Gallienus (258/259).
Als Valerianus 259 in persische Gefangenschaft geraten war, wurde Gallienus Alleinherrscher. Überall im Reich brachen Aufstände aus, so in Ungarn, wo die Goten immer neue Angriffe vortrugen.
Während der Kaiser auf dem Balkan und im Osten weilte, rief in Köln der General und Usurpator Postumus (259-268) ein gallisches Sonderreich aus, das fast 15 Jahre bestand und auch Spanien und Britannien umfasste.
Auch sonst kam es immer wieder zu Aufständen und Revolten einzelner Truppenführer, zu Hungersnöten und anderen wirtschaftlichen Problemen. Selbst eine von Gallienus 263 durchgeführte Heeresreform, die größere Reiterverbände aus Mauren und Illyrern als schnelle Eingreifreserve schuf, brachte wenig Entlastung. Aber sie bewirkte den Aufstieg der Illyrer im Heer, ein Umstand, der die Karriere des späteren Kaisers Diocletianus begünstigen sollte.
Nach erfolgreichen Kämpfen gegen Postumus und auf dem Balkan, wo er 267 die bis nach Olympia vorgedrungenen Heruler zurückschlug, fiel Gallienus 268 vor Mailand einer Verschwörung seiner Generäle zum Opfer, von denen Claudius Gothicus und Aurelianus seine Nachfolger wurden.
Hoch gebildet, ließ sich Gallienus in die Eleusinischen Mysterien einweihen, war Archon von Athen, förderte Kunst und Literatur, besonders die neuplatonische Philosophie und den ihm befreundeten Plotinus, dafür von den griechischen Zeitgenossen gelobt, von den lateinischen Autoren verdammt. Seine religiöse Toleranz veranlasste ihn zur Aufhebung der vom Vater erlassenen Edikte gegen die Christen.
Innenpolitisch schloss er die Senatoren von allen militärischen Ämtern aus und vollzog so einen weiteren Schritt zum Dominat des Kaisers in den Reformen des Diocletianus. Diese Reformen sahen die Herrscher Roms (augusti) nicht mehr als erste unter gleichen (principes) an, sondern als nur sich selbst verantwortliche Herren (domini), ja sogar wie viele orientalischen Oberkönige der Antike als Söhne von Göttern mit Anspruch auf göttliche Ehren.
Zur Münzgeschichte: Hauptmünze seiner Regierungszeit blieb der Antoninian. Die Inflation im römischen Reich führte jedoch dazu, daß aus der Billonmünze (Legierung aus Silber und Kupfer) der Zeit der gemeinsamen Regierung mit seinem Vater später eine fast reine Bronzemünze wurde. Aus der Zeit seiner Alleinherrschaft sind die Antoniniane mit Abbildungen von Tieren auf der Rückseite besonders häufig und werden von Motivsammlern besonders geschätzt.
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