Produktbeschreibung
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Aurelianus |
Regierungszeit | 270-275 |
Nominal | Antoninian |
Prägezeit | Frühjahr 274 |
Münzstätte | Rom |
Material | AE |
Erhaltung | vorzüglich / vorzüglich-stempelfrisch |
Katalog | RIC 62 |
Katalog 2 | MIR 251d1 |
Katalog 3 | RIC online 1715 |
Gewicht | 3,4 g |
Durchmesser | 22 mm |
Artikelnummer | 98616 |
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Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Aurelianus
Restitutor Orbis (Wiederhersteller des Reiches) und gewaltiger Triumphator LUCIUS CLAUDIUS DOMITIUS AURELIANUS war einer der wenigen wirklich tüchtigen Soldatenkaiser. Er stammte aus Moesien (nördlich der Balkanhalbinsel und südlich der Donau gelegen), wo er am 9. 9. 214 n. Chr. geboren wurde. Als Soldat diente er unter Gallienus (253-268) und Claudius II. Gothicus (268-270). Nachdem Claudius II. Gothicus im Jahre 270 an der Pest gestorben war, wurde Aurelianus als Führer der wichtigsten Waffengattung, der unter Gallienus neu geschaffenen Kavallerie, zum Kaiser ausgerufen.
Das Reich war zu diesem Zeitpunkt praktisch dreigeteilt. Im Westen mit Spanien, Gallien, Germanien und Britannien regierte der Usurpator und Gegenkaiser Tetricus I. (270-273). Im römischen Osten herrschte Zenobia (266-272). Ihr Reich von Palmyra in Syrien regierte sie mit ihrem Sohn Vabalathus. Sie annektierte große Teile Kleinasiens, Syriens und Ägypten, die Kornkammer Roms. Zunächst akzeptierte der neue Kaiser Aurelianus die entstandene Situation, weil er die Donaufront gegen die Sarmaten und gegen die Vandalen sichern musste. Die Kämpfe waren so schwer, dass er die nördlich der Donau gelegene Provinz Dakien aufgab.
Danach wandte er sich gegen die in Italien eingedrungenen Goten, die er unter schweren Verlusten zurückdrängen konnte. In dieser unsicheren Zeit beschloss er Rom zu befestigen. Die Aurelianische Mauer (18 km lang, 6 m hoch und 4 m breit) umzog die Hauptstadt nun mit 18 Toren und vielen Türmen. Einige römische Provinzstädte erhielten ähnliche Befestigungen, wie z. B. Trier die Porta Nigra. Als sich die Lage in Italien und an der Donau stabilisiert hatte, musste Aurelianus schwere Kämpfe im Osten gegen das Reich Palmyra bestehen. Im Westen hatte Aurelianus besonderes Glück. Hier ergab sich ihm 273 sein Widersacher Tetricus I.
Aurelianus, der Restitutor Orbis, hatte also das Reich wieder vereint. Um auch eine religiöse Verbindung zu schaffen, verkündete er einen neuen Sonnenkult. Der Sol Invictus (der unbesiegbare Sonnengott) war jetzt vor allem Schützer von Kaiser und Reich.
Nach all den Siegen feierte Aurelianus wohl den größten Triumph, den Rom je erlebte. Gesandte aus allen Teilen des Reiches und anderen Ländern, u. a. aus Äthiopien, Arabien, Persien, Baktrien, Indien und China nahmen daran teil. Der Zug der Gefangenen umfasste Goten, Alanen, Sarmaten, Franken, Gallier, Syrer und Ägypter, unter ihnen die mit goldenen Ketten beladene Zenobia und der ehemalige Kaiser Tetricus. Aurelianus fuhr in einem erbeuteten gotischen Königswagen, gezogen von 4 Hirschen und Elefanten, zum Kapitol. Es wurden Feierlichkeiten mit großen Geschenken an Armee und Volk abgehalten. 1600 Gladiatoren sollen gegeneinander angetreten sein.
Zur Münzgeschichte: Im Münzwesen führte Aurelianus bedeutende Neuerungen ein, denn nun wurden die Münzen durch Zahlen und Buchstaben datiert sowie ihre Münzstätte bezeichnet. Er versuchte die Währung wieder zu stabilisieren. Seine Münzen wurden in Rom, den unter ihm wieder eröffneten Münzstätten in Lyon, Mailand, Antiochia und anderen Städten geprägt.
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