Produktbeschreibung
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Traianus Decius |
Regierungszeit | 249-251 |
Nominal | Antoninian |
Prägezeit | 249-251 |
Münzstätte | Rom |
Material | Silber |
Erhaltung | vorzüglich-stempelfrisch |
Katalog | RIC 12b |
Gewicht | 4,5 g |
Durchmesser | 22 mm |
Artikelnummer | 97934 |
Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Traianus Decius
Wegen seiner Herkunft - er stammte aus Sirmium in Unterpannonien - zählte Decius zu den romanisierten pannonisch-illyrischen Herrschern. Geboren wurde er um 195 und stieg unter dem Kaiser Philippus Arabs zum Stadtpräfekten (praefectus urbi) auf. Als es zu Truppenmeutereien an der Donau kam, wo sich die Lage durch den Ansturm der Goten unter ihrem Anführer Kniva zuspitzte, wollte Philippus zurücktreten.
Decius, der sich der Aufgabe stellte, der Meuterei zu begegnen, redete ihm jedoch zu, auf dem Kaiserthron zu bleiben. Decius schuf als Kommandeur sehr schnell Ordnung, wurde aber von seinen Truppen nun selbst - gegen seinen Willen - zum Kaiser ausgerufen. Die Beteuerung, sich nicht nach dem Amt gedrängt zu haben, drückt sein ehrenvolles Verhalten aus. Nach dem Sieg über Philippus legte sich Decius den Beinamen Traianus zu, um damit kundzutun, welchem großen Vorbild er nachzueifern gedachte.
Er war ganz erfüllt von der alten römischen Tradition, deren Erneuerung er durchsetzen wollte. Deshalb legte er auch großen Wert auf die Pflege des Kaiserkultes, dem alle Bürger verpflichtet wurden. Der Durchsetzung des Opferzwanges widersetzten sich die Christen, so daß wieder eine umfassende Christenverfolgung begann.
Obwohl er Zähigkeit im Kampf gegen die Goten bewies, blieb er erfolglos. Als erster römischer Kaiser fiel er ehrenvoll mit seinem Sohn Herennius Etruscus in einer Schlacht.
Ein antiker Historiker berichtet über das heroische Verhalten des Kaisers folgendes : "Wie es zur Schlacht kam, wurde alsbald der Sohn des Decius tödlich von einem Pfeil getroffen. Als dies der Vater sah, soll er zur Ermunterung der Soldaten ausgerufen haben: Es traure niemand! Der Verlust eines Mannes schwächt den Staat noch nicht.Trotzdem stürzte er sich, da sein Vaterherz den Schmerz nicht ertrug, in die Masse der Feinde, Tod oder Rache für seinen Sohn heischend".
Zur Münzgeschichte: Seine Liebe zur Tradition zeigt die Kaiserreihe, die er als Gedenkprägung (von Augustus bis Severus Alexander) schlagen ließ. Seine Sesterzen haben häufig, wie bei seinem Vorgänger Philippus Arabs, annähernd viereckige Form, weil sie durch Beschneidung reduziert wurden (Inflation). Die Einführung eines "Doppelsesterzes" (Strahlenkrone des Herrschers), die auf Dauer erfolglos blieb, scheint wohl die vorangegangene Notmaßnahme (Schrötlingsbeschneidung) ausgleichen zu wollen.
Sein Münzbild trägt scharfe und realistisch herausgearbeitete Züge, wie man sie bei seinem Vorgänger auch beobachten kann. Geprägt hat er in Rom, Antiochia und Mailand.
© MÜNZHANDLUNG RITTER 2024