Produktbeschreibung
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Numerianus |
Regierungszeit | 283-284 |
Nominal | Antoninian |
Prägezeit | 283-284 |
Münzstätte | Lyon |
Material | Billon |
Erhaltung | vorzüglich-stempelfrisch |
Katalog | RIC 388 |
Gewicht | 3,5 g |
Durchmesser | 22 mm |
Artikelnummer | 96576 |
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Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Numerianus
Die Geburt des MARCUS AURELIUS NUMERIUS NUMERIANUS fällt in das Jahr 253. Nachdem CARUS 282 zum römischen Kaiser ausgerufen wurde, ernannte er zuerst seinen Sohn CARINUS, kurz darauf dessen jüngeren Bruder NUMERIANUS zu Caesaren.
Carus demonstrierte damit seinen Willen, eine Dynastie aufzubauen. Gleichzeitig bestimmte er aber auch die Rangfolge seiner beiden Söhne. Als Carus 283 zu seinem grossen Perserfeldzug aufbrach, ernannte er konsequenterweise Carinus noch während seiner Regierungszeit zum Augustus und Mitregenten und übertrug ihm die Verwaltung der westlichen Provinzen. Numerianus begleitete seinen Vater auf den Kriegszug. Als Carus nach überwältigenden militärischen Erfolgen unter ungeklärten Umständen im Sommer des Jahres 283 starb, trugen seine Soldaten ohne zu zögern Numerianus die Augustuswürde an. Dieser besaß jedoch nicht die militärischen Qualitäten seines Vaters. Das römische Heer wurde von den Persern besiegt und Numerianus trat den Rückmarsch nach Europa an.
Da die römischen Geschichtsschreiber, die uns über das Leben des Numerianus berichten, zur Zeit des Diocletianus (284-305) gelebt haben, ist die Richtigkeit der nun folgenden Ereignisse nicht zweifelsfrei. Numerianus litt an einem Augenleiden, das diejenigen Personen befiel, die durch zu wenig Schlaf erschöpft waren. Der Kaiser musste in einer geschlossenen Sänfte getragen werden. Die Soldaten waren um die Gesundheit des beliebten Herrschers besorgt und erkundigten sich häufig nach ihm, denn er wurde schon mehrere Tage nicht mehr gesehen. L.Flavius Aper, Gardepräfekt und Schwiegervater Numerians, entschuldigte dies mit der schweren Krankheit. Der Kaiser müsse seine Augen vor Wind und Sonnenlicht schützen. Doch schließlich drang ein unausstehlicher Gestank aus der Sänfte - Numerianus war schon seit langer Zeit tot, ermordet von Aper.
Die Soldaten schleppten Aper vor das Feldherrenzelt. Aus ihrer Mitte wählten Sie den fähigsten Feldherrn, um Gericht über den Mörder zu halten. DIOCLES, der sich als Kaiser dann DIOCLETIANUS nannte, war Ankläger und Richter zugleich. Er tötete Aper durch einen Schwerthieb und wurde von den Soldaten zum Augustus ausgerufen. In diesen Erzählungen steckt sicherlich mehr als ein Körnchen Wahrheit. Aper wurde nachgesagt, dass er Carus getötet und den Mord durch Brandstiftung vertuschte hatte. Er glaubte wohl, unter der Herrschaft seines Schwiegersohnes Numerianus grösseren Einfluss auf die Regierungsgeschäfte nehmen zu können. Nach der militärischen Niederlage Numerians steckte Aper sein Ziel höher. Er schätze seinen Einfluss und seine Beliebtheit bei den Soldaten so hoch ein, dass nach dem Tod Numerians nur er zum Kaiser ausgerufen werden könnte. Zu seinem Unglück hatte er die Beliebtheit des Kaisers unterschätzt. Dieses Fehlurteil brachte ihm den Tod. Numerians kurze Regentschaft von 15 Monaten war eigentlich eine Tragödie. In einer Zeit, als Militärs die römische Herrschaft sichern mussten, wurde einem Dichter der Kaiserthron angetragen - denn dies war seine eigentliche Profession.
Schon als Junge hielt er öffentliche Reden und die Qualität seiner Schriften soll Ciceros Werken nur wenig nachgestanden haben. Besondere Berühmtheit erlangte Numerianus als Dichter. Zeitgenossen stellen ihn auf eine Stufen mit Olympius Nemesianus, dessen Verse heute noch erhalten sind.
Zur Münzgeschichte: Das Münzwesen Numerians ist eingebunden in das seines Vaters Carus und seines Bruders Carinus. Hauptzahlungsmittel war der schwachsilberhaltige Antoninian. Der Silberanteil dieser Münzen betrug nur noch ca. 5%. Dieser Prozentgehalt wird auf den Münzen häufig selber angegeben. Im Abschnitt erscheint als Zeichen oft das römischen Zahlzeichen XXI, oder als griechische Zählweise KA. Die Zeichen sind als Bruch zu lesen - 20:1. 20 solcher schwach legierten Münzen entsprechen einem Stück, dass aus reinem Silber bestehen würde.
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