Produktbeschreibung
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Claudius II. Gothicus |
Regierungszeit | 268-270 |
Nominal | Antoninian |
Prägezeit | 268-270 |
Münzstätte | Mailand |
Material | Billon |
Erhaltung | vorzüglich |
Katalog | RIC 172 |
Gewicht | 4,4 g |
Durchmesser | 17 mm |
Artikelnummer | 96056 |
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Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Claudius II. Gothicus
Der Sieger über die Goten. MARCUS AURELIUS CLAUDIUS stammt, wie mehrere andere Soldatenkaiser auch, aus Illyrien (im Nordwesten des Balkans) und wurde um 219 geboren. Obwohl von geringer Herkunft, diente er sich unter seinen Vorgängern Traianus Decius, Valerianus I. und Gallienus bis zum Heerführer empor. Der letzte der genannten Kaiser betraute ihn mit der Bekämpfung des Usurpators Aureolus, der sich in Mailand zum Kaiser hatte ausrufen lassen.
Als es zur Belagerung der stark befestigten Stadt kam, die der Kaiser Gallienus schließlich selbst leitete, verschworen sich die Generäle, wahrscheinlich mit Claudius an der Spitze, und ermordeten den Herrscher und seinen Gegenspieler Aureolus im Jahre 268. Claudius bestieg den leeren Thron auf Wunsch des Heeres. Seinen ersten Sieg konnte er bald am Gardasee über die Alemannen, die in Norditalien eingedrungen waren, erringen. Weniger erfolgreich versuchte er dann, das in Gallien unter Postumus entstandene Sonderreich zurückzugewinnen. Nur Spanien und der südliche Teil Galliens kehrten zu Rom zurück.
Der große und wichtige Sieg, den er im Jahre 269 über die Goten bei Naissus (Nisch in Serbien) errang, brachte ihm den Ehrennamen GOTHICUS sowie die Aufstellung eines goldenen Schildes in der Kurie und einer goldenen Statue auf dem Kapitol als besondere Ehrungen durch den Senat ein. Die Goten hatten sich mit verschiedenen anderen Völkerschaften zusammengeschlossen und drangen, vom Schwarzen Meer kommend, mit ihren Flotten ins Mittelmeer ein, sie bedrohten und verwüsteten jahrelang die kleinasiatische und die Balkanküste. Während ihrer Plünderungszüge stießen sie auch tief ins Festland vor.
Die Masse der gefangenen Goten wurde von Claudius als Kolonen (Pächter) im Grenzgebiet angesiedelt, ein anderer Teil in die römischen Kohorten aufgenommen, so dass die Barbarisierung der Provinzen und des Heeres weiter zunahm. Als sich der Kaiser 270 aufmachen wollte, um die im Osten abgefallenen Gebiete unter Zenobia von Palmyra wieder einzugliedern, fiel er der von den Goten eingeschleppten Pest zum Opfer.
Zur Münzgeschichte: Wie unter Gallienus werden auch unter Claudius II. vor allem die nur Silbersud enthaltenen Antoniniane geprägt. Dazu kommen noch kleinere, etwas seltenere Kupfermünzen, die man als Quinare (1/2 Denar) bezeichnet. Ferner gibt es viele Konsekrationsprägungen, die an die Vergöttlichung des verstorbenen Kaisers erinnern sollen.
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