Produktbeschreibung
Jupiter überreicht dem Herrscher eine Victoria. RIC 325; sehr schön +
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Carinus |
Regierungszeit | 283-285 |
Nominal | Antoninian |
Prägezeit | 283-285 |
Münzstätte | Antiochia |
Material | AE |
Erhaltung | sehr schön + |
Katalog | RIC 325 |
Gewicht | 3,88 g |
Durchmesser | 22 mm |
Artikelnummer | 95354 |
Sie könnten auch an folgenden Produkten interessiert sein
Römische Kaiserzeit, Numerianus, Antoninian 283-284, vz+
250,00 €
Differenzbesteuert gem. §25a UStG, zzgl. VersandkostenLieferzeit: 3–5 Tage |
Römische Kaiserzeit, Caracalla, Denar 200, ss-vz
130,00 €
inkl. 19% MwSt., zzgl. VersandkostenLieferzeit: 3–5 Tage |
Römische Kaiserzeit, Septimius Severus, Denar 199, ss-vz
110,00 €
inkl. 19% MwSt., zzgl. VersandkostenLieferzeit: 3–5 Tage |
Römische Kaiserzeit, Geta, Caesar, Denar 200-202, vz
140,00 €
inkl. 19% MwSt., zzgl. VersandkostenLieferzeit: 3–5 Tage |
Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Carinus
Um 250 n. Chr. wurde MARCUS AURELIUS CARINUS geboren. Er enstammte einer senatorischen Familie und gehörte zur Oberschicht des Reiches. Damit war ihm der Weg zu einer höheren politischen oder militärischen Laufbahn vorgezeichnet. Sein Vater CARUS wurde im Spätsommer des Jahres 282 von den Soldaten zum Kaiser ausgerufen. Im November desselben Jahres ernannte Carus erst Carinus, kurz darauf auch dessen jüngeren Bruder NUMERIANUS zu Caesaren und versuchte damit wie so viele Herrscher vor ihm, eine Dynastie zu gründen.
Als Carus im Frühjahr 283 zu einem Feldzug gegen die Perser im Osten des Reiches aufbrach, erhob er Carinus zum Augustus und Mitregenten und übertrug ihm die Verwaltung der westlichen Provinzen. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters während des Feldzuges ging die Augustuswürde jetzt auch auf Numerianus über, und die beiden Brüder teilten sich einträchtig die Herrschaft des Reiches. Carinus gelangen in der folgenden Zeit mehrere militärische Erfolge in Britannien und Germanien, die ihm die Ehrentitel BRITANNICUS MAXIMUS und GERMANICUS MAXIMUS eintrugen.
Doch die Zeit des inneren Friedens war nur von kurzer Dauer. Sein Bruder Numerianus starb Ende 284. Dessen Truppen weigerten sich, Carinus als Alleinherrscher anzuerkennen, denn er hatte in der Truppe einen üblen Ruf. Stattdessen riefen sie Diocles, einen hohen Offizier, zum neuen Herrscher aus. Dieser nannte sich als Kaiser DIOCLETIANUS und sollte während seiner Regierungszeit durch tiefgreifende Reformen das Reich zu neuer Größe führen. Fast gleichzeitig ließ sich im Donaugebiet der Statthalter Venetiens M. AURELIUS SABINUS IULIANUS zum Kaiser ausrufen. Als Soldat trat Carinus in die Fußstapfen seines Vaters. Er besiegte Julianus bei Verona und zog gegen Diocletianus. Bei Margus an der Donau (ca. 25 km südlich des heutigen Belgrad) kam es zur entscheidenden Schlacht. Die Soldaten des Carinus waren im Kampf siegreich, der Kaiser selbst sollte sich des Sieges allerdings nicht freuen können. Er wurde von seinen Soldaten ermordet. Und hier erklärt sich auch die Unbeliebtheit des Carinus bei den Truppen: Angeblich wurde er von einem Offizier ermordet, dessen Frau er verführt hatte. Die antike Geschichtsschreibung erzählt noch mehr Ungeheuerlichkeiten über den Kaiser. Er habe neun Frauen gehabt und sich von ihnen scheiden lassen, als sie schwanger waren. Die Staatspapiere ließ er in seinem Namen von einem “Herumtreiber“ unterzeichnen. Als Stadtpräfekten ernannte er einen seiner Türhüter. Den Palast füllte er mit Schauspielern, Prostituierten, Pantomimen, Sängern und Kupplern.
Allerdings sollte man heute bei all diesen Geschichten daran denken, dass das Leben des Carinus von Geschichtsschreibern erzählt wurde, die am Hofe des Diocletianus lebten. Aber ein Körnchen Wahrheit werden die Erzählungen sicherlich enthalten.
Zur Münzgeschichte: Die Münzprägung des Carinus zerfällt in zwei Prägeabschnitte: 282 bis 283 prägte Carinus als Caesar, ab dem Frühjahr 283 trugen seine Münzen den Titel eines Augustus. Der nur schwach silberhaltige Antoninian war die am häufigsten geprägte Münze.
Darüber hinaus wurden auch Großbronzen geprägt, die den Kaiser im Lorbeerkranz zeigen. Obwohl sie von geringem Gewicht waren, scheinen sie als Sesterze zirkuliert zu haben. Weder in der Wirtschaftspolitik, die sich im Münzwesen spiegelt, noch in der Auswahl der Münztypen, die zur Propaganda dienten, zeigt die Münzprägung des Carinus irgendwelche Besonderheiten.
Betrachtet man allein die Münzen, so scheint es, als sei die Regierungszeit des Carinus eine Epoche des Friedens gewesen. Nicht immer also spiegelt das Münzwesen die wahre Geschichte des Römischen Reiches.
© MÜNZHANDLUNG RITTER 2024