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Römische Kaiserzeit, Germanicus, Dupondius 37-41 n.Chr., ss+

Römische Kaiserzeit, Germanicus, Dupondius 37-41 n.Chr., ss+
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Produktbeschreibung

Germanicus 15 v.-19 n.Chr. Messing-Dupondius 30 mm 37-41 n.Chr. Rom. Germanicus steht mit Adlerzepter r. in Quadriga GERMANICVS CAESAR / SIGNIS RECEPT DEVICTIS GERM S C Germanicus l. in Rüstung, mit Aquila und erhobener Rechten. RIC 57; sehr schön +

Zusatzinformation

Gebiet 1 Römische Kaiserzeit
Regent Germanicus
Regierungszeit 15 v.-19 n.Chr.
Nominal Dupondius
Prägezeit 37-41 n.Chr.
Münzstätte Rom
Material Messing
Erhaltung sehr schön +
Katalog RIC 57
Gewicht 14,5 g
Durchmesser 30 mm
Artikelnummer 94202

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Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen


Germanicus

Germanicus

Am 24. Mai 15 v.Chr. wurde Nero Claudius Germanicus als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia geboren.Schon in jungen Jahren zeichnete er sich durch ein hervorragendes Talent für griechische und römische Beredsamkeit aus. Auch soll er von außergewöhnlicher Schöheit und Tapferkeit gewesen sein.

Im Jahre 4 n.Chr. adoptierte der kinderlos gebliebene Augustus aus Sorge um die Errichtung einer Erbmonarchie seinen damals 46jährigen Stiefsohn Tiberius. Diesen hatte er vorher gezwungen, Germanicus zu adoptieren. Augustus suchte möglichst viele Stützen für seine Herrschaft.

Germanicus hieß nun mit vollem Namen GERMANICUS IULIUS CAESAR. Er war Enkel der Livia und des Marc Anton, Neffe und Adoptivsohn des Tiberius, Grossneffe des Augustus und Bruder des Claudius. Mit seiner Frau Vipsania, der Enkelin des Augustus, hatte er neun Kinder, darunter den späteren Kaiser Caligula. Berühmtheit erlangte Germanicus allerdings nicht aufgrund seiner familiären Bindungen, sondern durch seine militäischen Erfolge, die er vornehmlich in Germanien und Gallien erlangte.

Seine erste grosse Bewährungsprobe musste Germanicus 14 n.Chr. bestehen. Er war Oberkommandierender der am Rhein stationierten Legionen. Als diese vom Tod des Augustus hörten, kam es zu Meutereien. Die in Köln stationierten Truppen wollten Germanicus sogar zum neuen Herrscher ausrufen. Dem Prinzen gelang es jedoch durch eine Mischung von Freigiebigkeit und Strenge den Aufstand zu unterdrücken. Teilen der Truppen machte er aus eigener Kasse Geldgeschenke. Als er seine Frau und seinen Sohn Caligula, damals Liebling der Soldaten, aus Furcht vor diesen, von Köln nach Trier evakuieren wollte, brachte dies die Kölner Legionen zur Vernunft. Der Aufstand der in Xanten stationierten Truppen wurde dagegen blutig niedergeschlagen.

In den nächsten zwei Jahren führte Germanicus mehrere Expeditionen nach Germanien durch. Zweimal besuchte er die Stätte der Niederlage des Varus. Er bestattete die noch umherliegenden Überreste der Soldaten und errichtete einen Grabhügel sowie einen Altar.

Es gelang ihm, zwei der unter Varus verlorenen Legionsadler zurückzuerobern. So konnte die den Römern zugefügte Schmach ein wenig gelindert werden. 16 n.Chr. transportierte er mit einer speziell für diesen Zweck gebauten Flotte grosse Truppeneinheiten über die Nordsee zur Emsmündung, um vom Norden her in Germanien einzufallen. Doch die Germanen, noch immer von Arminius geführt, brachten den Römern erneut schwere Verluste bei. Beim Rückzug über die See geriet Germanicus' Flotte in die ersten Herbststürme und wurde stark dezimiert. Tiberius erkannte die Zwecklosigkeit der Angriffsoperationen und rief Germanicus zurück. Von da an sollten Rhein, Limes und Donau die Grenze zu Germanien bilden.

Die Operationen des Germanicus waren militärisch und strategisch nur von geringer Bedeutung. Die Rückgewinnung der Legionsadler des Varus ist allerdings für das Selbstwertgefühl der Römer nicht hoch genug einzuschätzen. Dafür wurde Germanicus 16 n.Chr in Rom ein Ehrenbogen beim Saturntempel errichtet. Nach seiner Rckkehr wurde dem siegreichen Feldherrn am 16. Mai 17 n.Chr. ein Triumphzug gewährt.

Im Herbst desselben Jahres verließ Germanicus Rom und wurde im Osten eingesetzt. Die letzten zwei Jahre seines Lebens waren durch eine Mixtur von politischen Tätigkeiten und Privatreisen gezeichnet. Er ordnete die Thronprobleme in Armenien und errichtete neue Provinzen in Armenien und Kappadokien. Eine Vergnügungsreise nach Ägypten brachte ihn zu den Pyramiden und nilaufwäts bis Theben.

Im Frühherbst 19 n.Chr. erkrankte Germanicus in Antiochia schwer und starb bald darauf. Sein Leichnam wurde auf dem Markt der Stadt verbrannt, die Asche im Mausoleum des Augustus beigesetzt.

Zur Mnzgeschichte: Alle Mnzen für Germanicus wurden nach dessen Tode geprägt. Unter der Herrschaft seines Sohnes Caligula erschienen die meisten Prägungen zu Ehren des Feldherrn.

Ein außergewöhnlicher Münztyp stellt Germanicus' wichtigste Leistung hervor - die Rückeroberung zweier unter Varus verlorener Legionsadler. Die Vorderseite mit der Inschrift GERMANICVS CAESAR zeigt den Prinzen als Triumphator in einer Quadriga. Auf der Rückseite wird Germanicus als Offizier im Panzer dargestellt, der einen Legionsadler im Arm hält. Die Inschrift SIGNIS RECEPT DEVICTIS GERM lautet frei übersetzt: "Durch die Erlangung der Feldzeichen wurden die Germanen besiegt".

Germanicus


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