Produktbeschreibung
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Constans |
Regierungszeit | 337-350 |
Nominal | Miliarense |
Prägezeit | 340-350 |
Münzstätte | Aquileia |
Material | Silber |
Erhaltung | sehr schön - vorzüglich |
Erhaltungszusatz | Schürfspur auf Wange |
Katalog | RIC 50 |
Gewicht | 4,58 g |
Durchmesser | 25 mm |
Artikelnummer | 92634 |
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Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Constans
Als vierter und jüngster Sohn Constantins des Großen und seiner Gattin Fausta wurde FLAVIUS IULIUS CONSTANS im Jahre 320 geboren. 333 ernannte sein Vater ihn zum Caesar und übertrug ihm schon in jungen Jahren Regierungsverantwortung. Als Constantin 337 starb, übernahmen seine drei noch lebenden Söhne gemeinsam die Regierung des Reiches, wobei sie das Imperium verwaltungstechnisch unter sich aufteilten. Constantin II. als der älteste der Brüder erhielt den Westteil des Reiches, Constantius II. den Osten und Constans, der jüngste, musste sich mit Italien und Afrika begnügen. Auf einem Treffen der drei kaiserlichen Brüder im Jahre 338 wurden Constans noch die Donauländer sowie Makedonien und Griechenland zugestanden.
Aufgrund der unterschiedlichen Gebietsverteilung kam es fortwährend zu Auseinandersetzungen um den Rang der drei Kaiser. Constantin II. wollte als Ältester auch Ranghöchster sein und suchte vor allem Constans ständig zu bevormunden. Die Beziehungen dieser beiden wurden immer unerträglicher. 340 drang Constantin II. in Italien ein, das zum Herrschaftsgebiet seines Bruders gehörte. Die Soldaten Constantins wurden jedoch besiegt und der Kaiser selbst bei Aquileia getötet. Fortan teilten sich Constans und Constantius II. die Herrschaft über das Römische Reich. Politisch verstanden die beiden Brüder sich recht gut, Differenzen gab es nur im religiösen Bereich.
Das Christentum war schon unter Constantin dem Großen Staatsreligion geworden. Es kam jedoch zu einem Streit unterschiedlicher Lehrmeinungen über das Verhältnis von Gott-Vater und Gott-Sohn. In das Glaubensbekenntnis auf dem Konzil von Nicaea 325 wurde auf Wunsch Constantins aufgenommen, dass der Sohn mit dem Vater "wesens-eins" sei. Die Arianer verfochten dagegen die Meinung, dass Vater und Sohn nur "wesensähnlich" seien. Während Constans der orthodoxen Lehre angehörte, war Constantius im Osten überzeugter Arianer. Fast wäre es 346 aufgrund dieser religiösen Differenzen zum Krieg zwischen den Brüdern gekommen; sie konnten ihre Streitigkeiten aber noch einmal freundlich beilegen. Constans gelang es recht früh, im Westen, seinem Reichsteil, Frieden zu schaffen. 341/342 bekämpfte er mit Erfolg die Franken. 343 besuchte er als letzter römischer Kaiser Britannien und kämpfte am Hadrianswall im Norden der Insel gegen Picten und Scoten. Constans suchte die Einheit der Kirche wiederherzustellen. Er ging gegen Heiden und Juden vor und versuchte, in Afrika die Lehre des schismatischen Bischofs Donatus Magnus auszurotten. Seiner Kirche machte er großzügige Schenkungen und unterstützte die Priesterschaft. Bei den Soldaten muss Constans aber aufgrund seiner Strenge recht unbeliebt gewesen sein. Als der Kaiser 350 zu einem Jagdaufenthalt in Gallien weilte, rebellierten die Truppen unter dem Heerführer Magnentius in Augustodunum (Autun in Frankreich). Constans versuchte, nach Spanien zu fliehen. Am Nordrand der Pyrenäen wurde er von Truppen des Magnentius eingeholt und durch dessen Vertrauten Gaiso ermordet.
Zur Münzgeschichte: Unter Constans und seinen Brüdern wurde anfangs die Münzpolitik Constantins des Großen weitergeführt. Verschiedene Münzstätten in allen Teilen des Reiches prägten für die drei Augusti gleichzeitig Goldmünzen (Solidi), Silbermünzen (Miliarense und Siliqua) sowie Bronzemünzen (Follis).
Im Jahre 348 kam es zu einer Reform der Bronzeprägung. Die Rückseitenlegende der neuen Bronzemünzen lautete nun FEL TEMP REPARATIO (Wiederherstellung der glücklichen Zeiten) und bezog sich auf Roms elfhundertsten Geburtstag, der in diesem Jahr gefeiert wurde.
Der Name dieser Münzen ist uns nicht bekannt. Zwar kennen wir aus dieser Zeit Bezeichnungen wie Maiorina und Centenionalis, wir wissen allerdings nicht, welche Münze zu welcher Zeit wie geheißen hat. Aus diesem Grunde werden für diese neuen Münzen auch heute oft keine Nominalbezeichnungen angegeben. Eine Bestimmung der Bronzen erzielt man durch die Angabe von Größe und Gewicht der jeweiligen Prägung.
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