Produktbeschreibung
Zusatzinformation
Gebiet 1 | Römische Kaiserzeit |
---|---|
Regent | Vespasianus |
Regierungszeit | 69-79 |
Nominal | Antoninian |
Prägezeit | 250-251 |
Material | AE |
Erhaltung | sehr schön - vorzüglich |
Katalog | RIC 80 (Trajan Decius) |
Gewicht | 3,8 g |
Durchmesser | 24 mm |
Artikelnummer | 89848 |
Sie könnten auch an folgenden Produkten interessiert sein
Römische Kaiserzeit, Volusianus, Antoninian 251-253, ss-vz/ss
90,00 €
inkl. 19% MwSt., zzgl. VersandkostenLieferzeit: 3–5 Tage |
Römische Kaiserzeit, Severus Alexander, Denar 222, vz
110,00 €
inkl. 19% MwSt., zzgl. VersandkostenLieferzeit: 3–5 Tage |
Römische Kaiserzeit, Gallienus, Antoninian 266-267, vz/ss-vz
65,00 €
inkl. 19% MwSt., zzgl. VersandkostenLieferzeit: 3–5 Tage |
Römische Kaiserzeit, Antoninus Pius, Denar 143-144, ss
110,00 €
inkl. 19% MwSt., zzgl. VersandkostenLieferzeit: 3–5 Tage |
Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen
Vespasianus
Vespasianus wurde am 17.11.9 n.Chr. als Sohn eines Geldverleihers oder Zollbeamten in Reate (Mittelitalien) geboren. Unter Claudius I. zeichnete er sich als Feldherr in Britannien aus. Von Nero erhielt er den Auftrag, den Aufstand in Judäa niederzuwerfen (67). Nach Neros Selbstmord (69) brachen Thronwirren aus. Die Prätorianer riefen zuerst Galba, dann Otho zum Herrscher aus. Aber auch die Rheinarmee beteiligte sich mit Vitellius an der Kaisermacherei.
Vespasianus, der zwei Sohne, Titus und Domitianus, besaß, hatte gleichfalls Ambitionen auf den Thron. Gerade wegen seiner Söhne als Nachfolger standen die Armeen im Osten und an der Donau hinter ihm. Als seine Anhänger Vitellius in Rom besiegt hatten, konnte er 70 in die Hauptstadt einziehen und noch im gleichen Jahr mit seinem Sohn Titus, der die Juden besiegt und Jerusalem zerstört hatte, einen großen Triumph feiern. Die Reliefs des gut erhaltenen Titusbogen zeugen noch heute davon.
Hatte Neros Verschwendung dem Staate geschadet, so war die Sparpolitik des Vespasianus eine Wohltat, denn durch die großen Baumaßnahmen - ermöglicht durch das Ersparte - schuf er Arbeit und damit Brot für viele. Gerade der Riesenbau des flavischen Amphitheaters (Colosseum) ist ein Beispiel dafür. Von den adligen Senatoren wurde seine Finanzpolitik verspottet. So entstand die allbekannte Anekdote, nach der Titus seinen Vater wegen dessen Besteuerung des Urins für Gerber (Gerbmittel) Vorhaltungen machte, worauf Vespasianus seinem Sohne eine Münze unter die Nase hielt und trocken bemerkte : "Pecunia non olet" (Geld stinkt nicht). Damit erteilte er nicht nur Titus, sondern auch der Senatsopposition, die sich über den aufgestiegenen "Finanzmenschen" mokierte, eine Lehre.
Vespasianus gelang es mit seinen Maßnahmen, den Staat wieder zu sanieren, die Wirtschaft anzukurbeln und den Frieden zu sichern. Der tüchtige, nüchtern und klar denkende Herrscher distanzierte sich auch ironisch von den Übertreibungen des Kaiserkultes, wie eine andere Anekdote zu berichten weiß. Auf dem Totenbett soll er noch über die Vergöttlichung der verstorbenen Kaiser gespottet haben: "Oh weh, ich glaube, ich werde ein Gott."
Zur Münzgeschichte: Vespasian gründete die neue Dynastie der Flavier und bestimmte direkt nach der Machtübernahme seine beiden Söhne Titus und Domitianus zu Nachfolgern als Caesaren. Auch durch seine Münzprägung versucht der Herrscher, diese Dynastie zu legitimieren. Von Anfang an prägten seine Söhne Titus und Domitianus Münzen mit ihren Portraits. Seltene Ausgaben besonders aus den ersten Regierungsjahren zeigen sogar alle drei Herrscher auf einer Münze.
Zwei Themen beherrschen die Münzprägung Vespasians. Einmal greift er direkt Darstellungen der Münzen des Augustus auf und wiederholt sie. Er zeigt damit seinen Untertanen, daß er nach den Bürgerkriegswirren die Politik wieder in die ruhigen Bahnen des ersten Kaisers lenken will, der damals ebenfalls die Macht nach einem Bürgerkrieg übernommen hatte.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Prägungen anlässlich des Sieges über die Juden und der anschließenden Triumphfeiern. Die Friedensgöttin Pax, die auf einigen Münzen mit einer Fackel Waffen verbrennt, zeigt, wie wichtig es dem Kaiser war, daß er nach den schrecklichen Kriegen gegen innere und äußere Feinde dem Römischen Reich jetzt eine Zeit des Friedens geben konnte.
© MÜNZHANDLUNG RITTER 2024