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Römische Kaiserzeit, Commodus, Sesterz 179, ss-vz/ss

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Produktbeschreibung

Commodus 177-192. Messing-Sesterz 30 mm 179 Rom. Kopf r. mit Lorbeerkranz L AVREL COMMODVS AVG TRP IIII / IMP II COS II PP SC Minerva l., hält Speer und Schild und opfert über Altar. RIC 1608; sehr schön-vorzüglich / sehr schön

Zusatzinformation

Gebiet 1 Römische Kaiserzeit
Regent Commodus
Regierungszeit 177-192
Nominal Sesterz
Prägezeit 179
Münzstätte Rom
Material Messing
Erhaltung sehr schön-vorzüglich / sehr schön
Katalog RIC 1608
Gewicht 22,16 g
Durchmesser 30 mm
Artikelnummer 40379

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Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen


Commodus

Commodus

Am 31. August 161 wurden dem Kaiser Marcus Aurelius und seiner Frau Faustina Zwillinge geboren. Antoninus starb im vierten Lebensjahr, während sein Bruder Commodus einer der legendenumwobenen Herrscher Roms werden sollte. Im Alter von sechs Jahren wurde Commodus am 12. Oktober 166 zum Caesar ernannt. Er erhielt als angehender Kaiser die denkbar beste Ausbildung. Für sein körperliches Wohlbefinden war sogar Galen, einer der größten Ärzte der Antike, verantwortlich.

Commodus erhielt schon früh wichtige Ämter und Ehrentitel. 172 wurde ihm der Titel Germanicus verliehen, 175 wurde er in alle Priesterämter aufgenommen, 176 erhielt er seinen ersten Imperatortitel und am 23. Dezember des gleichen Jahres wurde ihm zusammen mit seinem Vater ein Triumphzug in Rom zugestanden.

Commodus

Im Jahre 177 verlieh ihm Marcus Aurelius den Augustustitel, und Commodus war damit Mitregent. Er nannte sich IMPERATOR CAESAR MARCUS AURELIUS COMMODUS ANTONINUS AUGUSTUS.

Commodus

178 heiratete er Crispina und brach im gleichen Sommer mit seinem Vater zu einem Feldzug nach Germanien auf. Während des Feldzuges starb Marcus Aurelius am 17. März 180 an der Pest. Commodus war damit Alleinregent. Er beendete sofort den Krieg mit den Markomannen und Quaden und zog im Oktober in Rom ein.

Die Regentschaft des Commodus zeigte, dass die Herrschaftsübergabe vom Vater auf den Sohn häufig für das Gemeinwesen die schlechteste Lösung ist. Commodus zog sich als Kaiser fast völlig ins Privatleben zurück. In Rom regierten die Gardepräfekten und Kämmerer: tüchtige wie Paternus und Perennis, sowie nur auf ihren Vorteil bedachte wie Cleander und Eclectus. Der Herrscher kümmerte sich nicht um die Regierung. Er ging seinen privaten Ausschweifungen nach. Commodus scheint schon von Jugend an einen Hang zum Größenwahn und eine besondere Liebe zu Gladiatoren- und Circuskämpfen gehabt zu haben. Diese Veranlagung lebte er als Alleinregent völlig aus. Der größte Teil der Staatsfinanzen wurde für solche Spiele ausgegeben. Commodus nahm als Gladiator selbst an Wettkämpfen teil und kämpfte mit wilden Tieren. Angeblich blieb er in 735 Gladiatorenkämpfen siegreich.

Die Höflinge verstanden es, seine Schwächen geschickt auszunutzen. Sie verschacherten Posten und häuften große Reichtümer an. Schließlich trieben sie Commodus in einen religiösen Mystizismus. Kulte des Dolichenus, Mithras, des Serapis und der Isis breiteten sich aus. Commodus selbst zählte sich zu den Göttern. Gegen Lebensende wurde er zum Romanus Hercules, und offizielle Bildnisse, Statuen sowie Münzen, zeigen sein Portrait mit der Löwenhaube des Herkules.

Commodus

Als Commodus 192 ankündigte, dass er sein neues Konsulat am Jahresanfang im Kostüm eines Gladiators antreten wolle, war diese Missachtung des höchsten Staatsamtes selbst für die Mitglieder des innersten Machtzirkels zuviel. Es kam zu einer Verschwörung des Gardepräfekten Laetus, des Kämmerers Eclectus und der Konkubine Marcia, die Commodus durch den Athleten Narcissus am 31. Dezember desselben Jahres im Bade erwürgen ließen.

Zur Münzgeschichte: Die Münzprägung des Commodus unterteilt sich in drei signifikante Abschnitte. 175 bis 177 prägte er als Caesar. Die Münzen zeigen ein jugendliches Portrait, der Kopf trägt meistens keinen Lorbeerkranz. 177 bis 180 prägte Commodus als Augustus und Mitregent des Marcus Aurelius. Das Portrait zeigt noch immer recht jugendliche Züge, der Kopf ist allerdings meistens bekränzt. Die Titulatur ist L(ucius) AVREL(ius) COMMODVS. In den ersten Jahren seiner Alleinherrschaft ab 180 nennt er sich M(arcus) COMMODVS ANT(oninus) AUGVSTVS und verweist damit auf seinen Vater Marcus Aurelius und dessen Vorgänger Antoninus Pius. Ein fundamentaler Wechsel in der Titulatur findet 191 statt. Der Herrscher nennt sich nun L(ucius) AEL(ius) AVR(elius) COMMODVS und legt die beiden Namensteile, die sich auf seine Vorgänger beziehen, ab.

Commodus

Dies geschieht zur gleichen Zeit, als sich Commodus immer mehr mit Herkules identifiziert. Commodus wollte als Gott keine Menschen mehr als Vorfahren haben. Anstelle des Lorbeerkranzes zeigt sein Münzportrait jetzt öfter das Löwenfell des Herkules. Dessen Waffen, die Keule, der Bogen und der Köcher erscheinen auf der Rückseite solcher Prägungen.


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